Vereinsgeschichte
Der Verein Nachbarn e.V. Herne gründete sich aus dem Hilfebedarf einiger Menschen im Ortsteil Herne-Wanne. Vier Gründungsmitglieder, bestehend aus verschiedenen Professionen, ließen daraufhin 1985 den Verein offiziell in das Vereinsregister beim Amtsgericht in Herne eintragen. Zu dieser Zeit gab es kein vergleichbar niederschwelliges Hilfekonzept. Aber auch heute ist der Nachbarn e.V. aus der psychosozialen Versorgung in Herne nicht mehr wegzudenken. Der Nachbarn e.V. ist ein gemeinnütziger Verein für Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihrer Angehörigen. Wir sehen unseren Auftrag in der Förderung der Lebensperspektiven von Menschen mit psychischen Problemen und Erkrankungen. Mit unseren Angeboten gehen wir innovative Wege der psychischen Stabilisierung und der Eingliederung in Arbeit. Erwerbsarbeit und das lebenslange Lernen machen einen wesentlichen Teil des gesellschaftlichen Lebens aus. Unserer Arbeit liegt das positive Menschenbild des Humanismus und die entsprechenden positiven Lern- und Arbeitsbegriffe zugrunde, die Erwerbsarbeit grundsätzlich als den individuellen Beitrag zum Gemeinwesen und damit als einen Teil der persönlichen Selbstverwirklichung verstehen.Weitere Aufgaben liegen in der Forderung und Unterstützung von heranwachsenden Menschen (U 25) die in unserem Beschäftigungsprojekt besonders gefördert werden. Nachdem der Verein eingetragen war, wuchs er von Jahr zu Jahr an neuen Mitgliedern. Zunächst entstand die Kontakt- und Begegnungsstätte, sowie eine Beratungsstelle, die ihre Räumlichkeiten auf der Plutostraße 4 in Herne-Wanne fand. Danach folgten die Tagesstätte (heute Tagesstruktur) im Jahr 2000 (Standort heute: Gerichtsstraße 15 in Herne-Wanne), die Arbeitsmarktmaßnahmen (Plutostraße 4, und Am Amtshaus 6) im Jahr 2008. Im Bezug auf die Arbeitsgelegenheiten ist der Verein einer der wenigen Anbieter, die so ein spezifisches Hilfsangebot für psychisch belastete Menschen leisten. 2012 wurde dann das ambulant betreute Wohnen (heute Assistenz in eigener Häuslichkeit) die ihren Bürositz in der Plutostraße 4 haben und schließlich das U-25 Projekt (Hülsmannweg 4c) im Jahr 2014 aufgebaut. Seit 2022 bietet der Nachbarn e.V. außerdem Soziotherapie und hauswirtschaftliche Hilfen an.
Der Verein besteht derzeit aus ca. 60 Vereinsmitgliedern und Ehrenamtlichen sowie 40 Mitarbeiter*innen. Der Vorstand des Vereins arbeitet ehrenamtlich.
Der Nachbarn e.V. ist überparteilich, konfessionell und weltanschaulich neutral. Der Verein folgt den ethischen Grundsätzen der Gewaltfreiheit, der Emanzipation, der Solidarität und der Selbstbestimmung. Gleichstellung von allen Geschlechtern, Kollegialität, Teamgeist und Loyalität sind Leitprinzipien für das interne sowie externe Miteinander. Mit den Angeboten und in der Arbeit sichert der Verein die Chancengleichheit entsprechend dem Gender Mainstreaming, durch den gleichberechtigten Zugang zu den Ressourcen, der Erhöhung der Gleichstellungskompetenz und einer sinnvollen Vereinbarkeit von Arbeit und Leben für alle Geschlechter.
Der Nachbarn e.V. verpflichtet sich den Grundsätzen der allgemeinen Gleichbehandlung und Inklusion und erkennt die Bedeutung geschützter Beschäftigung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, insbesondere mit psychischen Erkrankungen. Diese Grundsätze sind essenziell für die Förderung einer integrativen Gesellschaft, in der jede Person unabhängig von ihren individuellen Herausforderungen gleichberechtigte Chancen und Rechte genießt .
Die Angebote des Nachbarn e.V. im Bereich der Arbeitsförderung und Eingliederung, Betreuung und Begleitung dienen der Erhöhung der Selbständigkeit und der Eigenverantwortlichkeit für einen selbstbestimmten Alltag.
Die Angebote des Nachbarn e.V. sind bedarfsgerecht und individuell auf den einzelnen Menschen abgestimmt. Mit den Nutzer*innen wird zuverlässig, entsprechend der vereinbarten Verträge, termingerecht, zielorientiert und mit hoher Nachhaltigkeit zusammengearbeitet. Der Verein zeigt sich hier als kompetenter und konstruktiver Gesprächs- und Vertragspartner bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Aufgabenstellungen.
Das Erreichen aller Ziele und deren Weiterentwicklung basieren auf einer aktiven Mitgestaltung durch unsere Mitarbeitenden. Der Erfolg sind unsere Mitarbeitende. Sie beteiligen sich an Entscheidungsprozessen, bringen ihre Ideen und Fähigkeiten ein, bilden sich fort und sichern so die hohe Qualität in allen Arbeitsbereichen.
Qualitätsmanagement
Aus unserem Leitbild ergeben sich folgende Qualitätsziele für unsere Arbeit in unseren einzelnen Bereichen:
Tagesstrukturierung
Training von Alltagsaktivitäten im Hinblick auf die persönliche, häusliche und berufliche Selbständigkeit, sowie Alltagstraining zur Erhöhung der Selbstständigkeit
Entwicklung individueller Perspektiven
Forderung und Erarbeitung von Grundarbeitstugenden
Heranführen an den Arbeitsmarkt
Einleitung von Rehabilitationsmaßnahmen
Einleitung von Berentung
Eine Überprüfung der Qualitätsziele im internen Audit mit allen am Prozess beteiligten Mitarbeiter*innen finden jährlich statt. Alle Mitarbeiter*innen sind verpflichtet nach unserem QM-System zu arbeiten.
Unsere Qualitätspolitik enthält ein kundenorientiertes Leitbild. Es wird vom Vorstand erstellt und beinhaltet die Verpflichtungen zur Erfüllung der Anforderungen. Die Qualitätspolitik wird auf ihre Zweckmäßigkeit geprüft, ständig bezüglich ihrer Angemessenheit bewertet und legt einen Rahmen zur Findung unserer Qualitätsziele fest. Ebenso wie andere Geschäftspolitiken muss unsere Qualitätspolitik in regelmäsigen Abständen bewertet werden.
Kooperationspartner
Im Rahmen der Arbeit und mit Hinblick auf eine ganzheitliche Versorgung der Nutzer*innen ist der Nachbarn e.V. mit allen relevanten Akteuren in Herne (und über die Stadtgrenzen hinaus) vernetzt. Er ist an der Entwicklung eines gemeindepsychiatrischen Verbundes (GPV) maßgeblich beteiligt. Kooperationspartner sind u.a.:
Der Landesverband Westfalen – Lippe (LWL): Die Tagesstruktur und die Assistent in eigener Häuslichkeit werden über den LWL finanziert.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband: Der Nachbarn e.V. ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband.
Die St. Elisabeth-Gruppe: Mit der St. Elisabeth-Gruppe, speziell mit dem St. Marien Hospital Eickel und der Ambulanz steht der Nachbarn e.V. in Zusammenarbeit. Von der Vermittlung von Nutzer*innen bis hin zu regelmäßigen Austausch in Form von Berater*inteams.
WeWoLe Herne: Mit der WeWoLe Herne stehen der Nachbarn e.V. vor allem durch die Arbeitsmarktmaßnahmen, die Tagesstruktur sowie die Assistenz in eigener Häuslichkeit in regelmäßigem Kontakt.
Jobcenter Herne: Mit dem Jobcenter Herne führt der Nachbarn e.V. schon seit 2008 erfolgreich mit der GfS Arbeitsmarktmaßnahmen durch.
GFS e.V.: Mit der Gesellschaft freie Sozialarbeit führt der Nachbarn e.V. seit 2008 gemeinsam die Arbeitsmarktmaßnahmen durch. Die GfS bedient den Schwerpunkt Sucht.
Aktion Mensch: Über die Aktion Mensch konnten schon einige Projekte erfolgreich durchgeführt werden.
Der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes: Mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes steht der Nachbarn e.V. im engen Kontakt. Einige Nutzer*innen aus der Assistenz in eigener Häuslichkeit und den Arbeitsmarktprojekten wurden über den Sozialpsychiatrischen Dienst an den Nachbarn e.V. weiter vermittelt. Außerdem sind Mitarbeitende im Vorstand aktiv.
Niedergelassene Fachärzte für Psychiatrie: Mit den niedergelassenen Fachärzten für Psychiatrie stehen wir durch unsere Klienten im regelmäßigen Kontakt.